Spinnunterricht

Spinnunterricht – online spinnen lernen – Wie spinne ich Wolle eine Anleitung von Martina Weise aus Leonberg

Besuchen Sie meinen Onlineshop

Handspindel

Handspindel

Die Anfänge

Die Handspindel ist eines der ältesten handwerklichen Geräte der Menschheit. Seit mehr als 6000 Jahren spinnen Menschen mit Wolle. Der genaue Zeitpunkt, wann die Menschen damit anfingen, ist nicht bekannt. Man weiß auch nicht, ob sie zuerst tierische und später pflanzliche Wollfasern verarbeitet hatten oder umgekehrt. Aber man hat bei Ausgrabungen in Sesklo (Griechenland) Tonwirtel, bzw. Teile von Tonwirteln, gefunden, die viele tausend Jahre alt sind. In einigen prähistorischen Museen kann man sich noch solche Wirtel ansehen. Auch heute gehört die Handspindel noch zu den weit verbreitetsten Spinngeräten der Welt.

Aufbau der Handspindel

Obwohl es sie in den unterschiedlichsten Formen und Arten gibt, bestehen alle aus den gleichen Bestandteilen: einem Spinnstab, dem Schaft und einer Schwungmasse, dem Wirtel. Er kommt in den unterschiedlichsten Formen und Materialien vor: Er kann aus Holzbrettchen, die in Form eines Kreuzes zusammengesteckt sind, aus einer abgeflachten Kugel, einer Halbkugel oder einer Scheibe bestehen. Die kugelförmigen Wirtel können aus Stein, Glas oder Holz gefertigt sein.

Arten von Handspindeln

Die Handspindeln werden in Fall-und Standspindeln unterteilt. Die Fallspindel hängt am gesponnenen Faden. Von ihr gibt es wiederum zwei Arten:

  • Die Hochwirtelspindel, sie hat den Wirtel im oberen Drittel des Spinnstabes.
  • Die Tiefwirtelspindel, bei ihr ist der Wirtel im unteren Drittel des Spinnstabes befestigt.

Die Standspindel setzt man mit der Spitze des Spinnstabes in eine Schale und dreht sie an. Sie gibt es in zwei Ausführungen:

  • Die große schwere Standspindel: Sie wird vor allem von den Navajos benutzt. Mit ihr spinnen sie grobe, schwere Wollgarne für ihre Teppiche.
  • Die kleine Standspindel: Mit ihr werden dünne Fäden gesponnen. Sie haben einen relativ schweren Tonwirtel, der am unteren Ende des Spinnstabes befestigt ist. Diese Handspindeln eignen sich besonders gut für die Verarbeitung von kurzen Fasern.

Trotz dieser Vielzahl von unterschiedlichen Handspindeln bleibt der Vorgang des Wolle-Spinnens, das Drehen der Handspindel, das gleichmäßige Herausziehen der Wollfasern und das Aufwickeln des gedrehten Wollfadens, immer gleich.