Spinnunterricht

Spinnunterricht – online spinnen lernen – Wie spinne ich Wolle eine Anleitung von Martina Weise aus Leonberg

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Zwirnen an der Handspindel

Ich stelle Ihnen hier das Zwirnen mit der Scheibenspindel (eine Scheibe als Wirtel) vor. Zwirnen heißt eigentlich nur „Verdrehen“ von zwei oder mehreren Garnen. Beim Zwirnen werden die gesponnenen Garne in entgegengesetzter Richtung wie beim Spinnen des einzelnen Garns gedreht.

Zwirnen an der Handspindel

Für das Zwirnen der Wollfäden mit der Handspindel benötigen Sie zwei Wollknäuel, zwei Gefäße und natürlich eine Handspindel. In jedes Gefäß legen Sie einen Wollknäuel. Die Gefäße sollten so groß sein, dass sich die Knäuel frei abwickeln können. Wenn Ihre Handspindel sehr leicht ist, beschweren Sie sie mit Unterlegscheiben aus Metall. Mit einer schwereren Handspindel lässt es sich leichter zwirnen.

Genauso wie Sie beim Spinnen einen Vorfaden produzieren mussten, müssen Sie auch beim Zwirnen ein Stück Vorgarn herstellen. Dazu nehmen Sie beide Wollfäden zwischen Zeigefinger und Daumen, drehen Sie sie und wickeln Sie das entstandene Garn gleich auf. Wichtig ist die Drehrichtung. Haben Sie beim Spinnen die Spindel nach links gedreht, muss der Vorfaden nach rechts verdreht werden. Haben Sie ein schönes langes Stück Vorgarn gezwirnt, schneiden Sie es ab und verknoten die Enden.

Das Vorgarn knoten Sie auf einer Seite zu einer Öse und schlingen Sie es um die Spitze der Handspindel. Das restliche Vorgarn legen Sie um den Stab der Spindel und schlingen es genauso wie beim Spinnen um die Kerbe oder um den Haken.

Zwirnen an der Handspindel

Knoten Sie jetzt das Vorgarn mit den Fadenanfängen der Wollknäuel zusammen und drehen Sie die Handspindel. Es ist die gleiche Technik wie beim Spinnen der Wolle, nur in entgegengesetzter Richtung: Haben Sie beim Spinnen des Wollfadens die Spindel nach rechts gedreht, müssen Sie beim Zwirnen die Spindel nach links drehen. Haben Sie beim Spinnen des Wollfadens die Spindel nach links gedreht, müssen Sie beim Zwirnen die Spindel nach rechts drehen.

Wird die Spindel langsamer, halten Sie sie an und wickeln Sie das gezwirnte Garn um den unteren Teil des Spinnstabes kegelförmig auf. Diese Vorgänge, drehen der Spindel und aufwickeln des Garns wiederholen Sie so lange, bis die Spindel zu schwer geworden ist. Jetzt wickeln Sie das gezwirnte Garn ab. Nun können Sie Ihr erstes selbst gezwirntes Garn verarbeiten.

Zwirnen an der Handspindel

Mit den Technik des Zwirnens können Sie unendlich viele Garnsorten „erfinden“. Nehmen Sie zum Beispiel einen selbst gesponnenen Faden und verzwirnen Sie ihn mit nicht allzu breitem Seidenband. Das gibt einen tollen Effekt. Mit so einem Garn können Sie Taschen, Mützen, Schals und vieles mehr häkeln oder stricken.

Probieren Sie es aus. Ich wünsche Ihnen viel Spass.